1953 übernehmen Franziskaner Patres im stark wachsenden Stadtteil Sparchen die neue Pfarre St. Josef. Getreu ihrer Tradition widmen sich die Franziskaner , vor allem der Seelsorgetätigkeit in bevölkerungsreichen Vierteln – so auch in Kufstein – Sparchen.
Zunächst fanden die Gottesdienste noch in der Loretokapelle statt, bereits im August 1954 wurde die neu errichtete Josefskirche geweiht.
Errichtet nach den Plänen des Architekten O. Prossinger handelt es sich um eine neuromanische Hallenkirche die bewusst ohne Kirchturm ausgeführt wurde, und damit das Statut der Franziskaner, als Bettelmönche in Bescheidenheit und Einfachheit zu leben, versinnbildlicht. Lediglich ein kleiner Turm, welcher den Glockenstuhl trägt, findet sich über dem Haupteingang. Die Kirche weist eine große Längserstreckung auf und bietet, ohne Chor, ca. 450 Menschen Platz, und war damit auf das Wachstum des jungen Ortsteiles Sparchen angepasst. Der Kirchenraum weist eine gute Akustik auf, dadurch werden die Darbietungen des Kirchenchores aber auch von Konzerten ein besonderes Erlebnis.
Die Chorwand beherrscht eine Wandmalerei von Wolfgang Köberl, die die Umrahmung bildet für das Altarbild mit dem Motiv „Tod des hl. Josef“, geschaffen im Jahre 1737 von Franz Sebald Unterberger.
Die Verehrung des Kirchenpatrones St Josef, der Ziehvater Jesu, war den Franziskanern immer ein besonderes Anliegen. Er gilt als Schutzpatron der Kirche generell und auch als Schutzpatron der Eheleute, Kinder, Jugendlichen, Erzieher, Reisenden, Arbeiter, Handwerker , Sterbenden und noch vielen weiteren.
Weitere Statuen in der Kirche zeigen den hl. Joachim und die hl. Anna, ausserdem findet sich ein schöne Darstellung der unbefleckten Empfängnis.
Die Kreuzwegbilder entlang der Längsseiten stammen aus Hart im Zillertal.
Im Zuge einer Renovierung in den Jahren 194/95 wurde ein Ambo aus Kramsacher Marmor und ein neuer Volksaltar eingefügt.
Auf der Westempore befindet sich eine Orgel der Orgelbaufirma Gebr. Rieger (Jägerndorf/Böhmen) aus dem Jahre 1902, die ursprünglich als Opus 919 für den Franziskaner Pater Hartmann in Rom für die Klosterkirche Ara Coeli erbaut wurde. Das Instrument, das 10 Register auf zwei Manualen und Pedal aufweist, kam in den Folgejahren über verschiedene Umwege nach Kufstein-Sparchen.
Rieger Orgelbau in Schwarzach/Vlbg. restaurierte das denkmalgeschützte Instrument im Jahre 2016 nach historischem Vorbild, so dass die Orgel heute wieder als ein wertvolles Dokument deutsch-romantischer Klangsprache gilt.
Das Pfarrzentrum wurde im Jahre 1979 errichtet und eingeweiht und dient der seelsorgenden Tätigkeit und ist der Fixpunkt der Tätigkeit der verschiedenen Gruppen und natürlich auch der Feste und Veranstaltungen der Pfarre Sparchen.